Im Rahmen einer Dissertation in Form einer umfangreichen Befragung von Patienten und Ärzten am Zentrum Allgemeinmedizin der Universität des Saarlandes hat Cindy Christine Nieser untersucht, inwieweit Videosprechstunden einen Beitrag zur Entlastung notfallmedizinischer Einrichtungen leisten können – denn viele Patienten, die solche Einrichtungen besuchen, sind keine wirklichen Notfälle. Die Wissenschaftlerin hat sich außerdem der Frage der praktischen Umsetzbarkeit notfallmäßiger Videosprechstunden gewidmet.
Die Ergebnisse der Studie, die unter den Bedingungen der Versorgung in Deutschland stattfand, werden hier in zwei separaten Dokumenten veröffentlicht. Den ersten Teil finden Sie außerdem in der Ausgabe 5/2019 der E-HEALTH-COM Printversion. Kernergebnis ist, dass Videosprechstunden einen Beitrag zur Verringerung des hohen Patientenaufkommens in Notfalleinrichtungen leisten können: Immerhin jeder fünfte Patient, der sich in ärztlichen Notfalleinrichtungen vorstellt, würde auch eine Videosprechstunde in Anspruch nehmen.
Interessanterweise gab es hinsichtlich der möglichen diagnostischen Fragestellungen nur geringe Unterschiede zwischen Videosprechstunden und Vor-Ort-Konsultationen. Limitierend könnte sich eine mangelnde Technikaffinität auswirken, die es zumindest für einen Teil der Befragten schwierig machen dürfte, Videosprechstunden selbständig im häuslichen Umfeld umzusetzen.
»Teil 1: Nieser C et al. Entlastung durch Videosprechstunden?
»Teil 2: Nieser C et al. Videosprechstunde in der (Notfall-)Versorgung