Skip to main content

Dr. med. Christine Trutt-Ibing

(0661) 96 26 317

Illustration zu KIM (Kommunikation im Medizinwesen)

Digitale Kommunikation in der Arztpraxis Teil 2: KIM

  • Dr. med. Christine Trutt-Ibing

Wie ich in Teil 1 meiner Miniserie ausgeführt habe, ist eine Kommunikation per E-Mail für vertrauliche Daten, wie es Gesundheitsdaten nun einmal sind, nicht sicher genug. Hier setzt nun der Kommunikationsdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) an.

Es handelt sich dabei um einen E-Mail-Dienst, der nur innerhalb der sich im Aufbau befindenden Telematik-Infrastruktur zum Einsatz kommt.

Er weist folgende Merkmale auf:

  • Verfügbar nur in der Telematikinfrastruktur

  • Transportsignatur zur Sicherung der Authentizität der zu übertragenden Daten

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Vertraulichkeit)

  • Eindeutige Identifizierung von Sender und Empfänger (kartenbasiert - SMC-B/eHBA)

  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat Vorgaben zu Datenschutz und Datensicherheit definiert

Über KIM können zukünftig alle Nachrichten, Befunde und Arztbriefe sicher verschickt werden. Dabei wird der E-Mail-Dienst direkt an das Praxisverwaltungssystem (PVS) angebunden. So können eingehende Befunde gleich in der digitalen Akte eines Patienten gespeichert werden. Und auch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) soll zukünftig über KIM an die Krankenkassen verschickt werden.

Verschiedene Hersteller bieten derzeit einen solchen KIM-Dienst an. Die Preise variieren von Firma zu Firma. Praxen können den Anbieter jedoch frei wählen. So bietet z.B. auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unter dem Namen kv.dox einen solchen Dienst an.

Die Telematik-Infrastruktur verbindet Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen, später vielleicht noch weitere Akteure aus dem Gesundheitswesen wie Physiotherapeuten, Hebammen, Logopäden etc. Fraglich ist jedoch, ob letztere Berufsgruppen den finanziellen und technischen Aufwand überhaupt stemmen können.

Ein Austausch von Dokumenten mit den Patienten ist über KIM nicht möglich. Vielleicht wird sich dies jedoch durch die elektronische Patientenakte ändern.

Weitere interessante Links zum Thema:

> KIM - Kommunikation im Medizinwesen (KBV-Themenseite)

> TI-Dienst: mit KIM sicher elektronisch kommunizieren (Video der KBV au Youtube)

> Sicherer E-Mail- und Datenaustausch (Themenseite der gematik)

> KIM - Wie funktioniert moderne Kommunikation im Medizinwesen? (Video der gematik auf YouTube)

> Workshop der KBV zu kv.dox (Präsentationsfolien vom 25.11.2020)

> Der neue Kommunikationsstandard KIM (Themenseite der CompuGroup Mediacal CGM)